Beim Treffen der Mitglieder des Zentralenverbunds Taxi Deutschland standen wichtige Themen auf der Agenda: die Kooperation mit der neuen Mobilitätsplattform der Deutschen Telekom „goodride“, die Überarbeitung der Taxi-Deutschland-App, sowie Neues zu TaBeA, Cloud-TSE und Taxi4SmartMobility.
Die Herausforderungen für die Taxibranche sind spürbar, und auch die Taxizentralen bleiben davon nicht verschont. Viele von ihnen sind im Zentralenverbund Taxi Deutschland eG organisiert, der seine Mitglieder am 23. und 24. September zur jährlichen Tagung in Frankfurt versammelte. Die Genossenschaft der führenden Taxi-Zentralen wird von vier Vorständen und einem Aufsichtsratsteam gleicher Größe geleitet. Während der ausschließlich für Mitglieder bestimmten Mitgliederversammlung berichtete der Vorstand über ein finanziell erfreuliches Jahr. Auf der Tagesordnung standen in diesem Jahr die Wiederwahl von Fred Buchholz aus der Bremer Taxizentrale und die Nachbesetzung im Aufsichtsrat durch Jan Weber, nachdem Thomas Lohse von Hansafunk im Vorjahr ausgeschieden war.
Neue Kooperation mit der Mobility-App goodride der Deutschen Telekom
Nach den formalen Abstimmungen widmete sich die Versammlung den Fachgesprächen. Eine Kooperation mit der Mobilitäts-App „goodride“ der Deutschen Telekom war ein zentrales Thema. Die App ermöglicht Nutzern neben ÖPNV-Angeboten auch die Buchung von Leihrädern, Scootern und Taxis. Während der Testphase nehmen Frankfurt und einige GefoS-Zentralen aus NRW teil. In den nächsten Monaten wird die TaBeA-Plattform integriert, so dass bald alle Zentralen flächendeckend in ganz Deutschland über goodride gebucht werden können. Eine Optimierung der Taxi-Funktionen in der App wird parallel durchgeführt, damit es ganz einfach ist, ein Taxio über goodride zu buchen.
Taxi Deutschland App-Relaunch fast abgeschlossen
Ein wichtiger Meilenstein für Taxi Deutschland ist der nahezu abgeschlossene Relaunch der eigenen App von Taxi Deutschland (Android / iPhone), die jetzt auf FMS-Technologie basiert. Michael Weiss von FMS Austrosoft betonte die Effizienzgewinne durch die Zusammenführung von drei Apps auf einer Plattform, wobei jede App ihr eigenes Branding behält. Diese enge Zusammenarbeit erleichtert nicht nur die technische Entwicklung, sondern auch die Einführung der TaBeA-Plattform für digitale Abrechnungen von Bahntaxifahrten.
TaBeA ermöglicht die Abrechnung nationaler Großkunden und hat die Feuertaufe exzellent bestanden
Die TaBeA-Plattform, betrieben von FMS und unterstützt von GefoS und Seibt & Straub, umfasst auch kleinere Anbieter wie Taxi.de und MPC. Taxi Deutschland fungiert dabei als zentrale Abrechnungsstelle. Der Umsatz ist beeindruckend: 4,6 Millionen Euro wurden bisher generiert, mit einem Durchschnittswert von 245,70 Euro pro Fahrt. Die Deutsche Bahn plant zudem, diese Plattform für die Taxinutzung ihrer Lokführer zu erweitern.
Ausschreibung der Bahn und Zukunftspläne
Robert Abel von FMS berichtete über den aktuellen Stand der Ausschreibung für Bahntaxidienste in den nächsten fünf Jahren. Nach der ersten Bewerbungsphase wurde das Konsortium aus Taxi Deutschland, FMS und BVTM zugelassen. In der zweiten Phase erfolgt die Einreichung der Preisangebote, und im Oktober soll entschieden werden, welche Anbieter in die Verhandlungen einsteigen. Das Ausschreibungsvolumen beträgt insgesamt 170 Millionen Euro.
Cloud TSE-Lösung
Ein weiteres gemeinsames Vorhaben von GefoS, FMS und Seibt & Straub ist die Cloud-TSE-Lösung, die von FMS entwickelt wurde. Bei Seibt & Straub wird aktuell der FMS-SmartHub integriert, so dass während der nächsten Monate der Einbau in die Fahrzeuge erfolgen kann. GefoS wird dazu ähnlich verfahren. Die Systemanbieter haben dazu auch ein Erklär-Video produziert und informieren die Mitgliedszentralen bei vielen persönlichen Besuchen.
Lobbyarbeit und europäische Kooperation
Im Rahmen der europäischen Lobbyarbeit ist Taxi Deutschland aktives Mitglied der Organisation „Taxis4Smart Mobility“. Gregor Beiner, Vertreter der Organisation und BVTM-Vorstandsmitglied, berichtete über ihre Bemühungen, das Taxi als unverzichtbares Verkehrsmittel in den Köpfen der europäischen Politiker und in den politischen Entscheidungsprozessen Europas zu positionieren.
Die Jahrestagung hat gezeigt, dass Taxi Deutschland eine klare Strategie verfolgt, um den wachsenden Druck durch neue Mobilitätsanbieter und Plattformen zu bewältigen. Die technologische Weiterentwicklung durch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom, die Abrechnungsplattform TaBeA und die Optimierung der hauseigenen App sind Schritte in Richtung einer modernen, vernetzten Zukunft und nationalen Lösung für die Personenbeförderung.
Vorstandsvorsitzender Marten Clüver fasst die Tagung zusammen: „Die Jahrestagung hat wieder einmal verdeutlicht, dass wir als Genossenschaft geschlossen auftreten und mutige Entscheidungen treffen, um unsere Marktposition zu behaupten. Unsere Investitionen in neue Technologien und Kooperationen sind ein klares Signal dafür, dass wir den Mobilitätswandel aktiv mitgestalten werden.“
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