Mit einem dreistufigen Massnahmenkatalog will die Taxibranche die Corona-Krise meistern und Insolvenzen in der Branche verhindern.

„Wir schlagen vor, dass Inhaber von Monats- oder Jahreskarten für den ÖPNV zum halben Preis Taxi fahren können“, sagte Michael Müller, Präsident des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen. „Einerseits wird so das Ansteckungsrisiko in Bussen und Bahnen minimiert, andererseits erhalten durch die Absage von Messen, Flugstreichungen und Großveranstaltungen in ihrer Existenz bedrohte Taxiunternehmen dringend benötigte Einnahmen“.

In deutschen Großstädten betragen die Einnahmeverluste durch ausbleibende Kunden bis zu 40 Prozent. „Generell wachsen im Taxigeschäft die Bäume finanziell nicht in den Himmel. Aber angesichts der jetzigen Umsatzeinbrüche müssen wir zahlreiche Unternehmensinsolvenzen befürchten, denn eine solche Situation gab es noch nie“, betonte Müller.

Zugleich sollten Sozialbeiträge, deren Meldung ansonsten zum 25. März 2020 fällig wäre, suspendiert werden können. „Bei vielen Unternehmen würde diese Abführung in der aktuellen Lage direkt in einer Insolvenz enden. Dies gilt es sehr kurzfristig zu verhindern“, erläuterte Müller.

Als dritten Schritt fordert der Verband eine Liquiditätsbeihilfe in Höhe von 1.500 Euro pro Fahrzeug und Monat der Krise, beginnend noch im März. Diese Zahlungen seien als unbürokratische Unterstützungen geeignet, um Insolvenzen zu verhindern. Sie sollten auf begründeten Antrag erfolgen.

Bisher beschlossene Überbrückungshilfen wie Kurzarbeitergeld seien für die Taxibranche kaum anwendbar. Zudem könnten Taxiunternehmen ihre Fahrer nicht wegen fehlender Fahrgäste nach Hause schicken. Michael Müller: „Der Umsatz fällt weg, die Kosten für den Wagen bleiben trotzdem und obendrein ist es ein Verstoß gegen die gesetzlich vorgeschriebene Betriebspflicht“.

(Pressemitteilung vom Bundesverband Taxi und Mietwagen)